Grabungsgedicht 2007

Ausgegrabene verdichtete Gedankensplitter  
von Hartmut Franz
Landshut, August 2007

Von Bayern kamen‘s, oder so,
die übrigen von anderswo,
und einer, Jacques, direkt aus Ho-
lland. Und alle waren froh,
ihr liebstes Hobby : Archäo-
logie. Des wiss‘mer scho.

Wir gruben uns durch Löss und Lehm *),
mal ging das schwer und mal bequem.
„kannst du mir mal die Schaufel g‘em“
(das klingt für Preißen oagnehm).

Besonders eifrig: Isabell,
sie zeichnet bunt und auch recht schnell
Profile, und, fast war‘s vergessen,
macht Fotos und will alles messen.

Die Grabungsleitung schaut besorgt auf‘s Planum
„ich hoff‘, das Wetter schmeißt mir nicht den Plan um
in Wasserburg erwartet uns ein Kahn, um
am Inn zu schiffen. Wir fahr‘n da num.

Der beste Fund ist unterm Zelt.
In Haufen Steine. Uns gefällt
das Graben sehr. ‚ne andre Welt
entdeckt. Wie wir‘s und vorgestelllt.

Um eins ist mit der Grabung Schluss,
am Nachmittag, da fahr‘n wir Bus,
weil kulturell was drin sein muss
Zwoa dunkle Weißbier, welch Genuss!

Wir sind es schuldig unsren Erben.
Um für den Landkreis auch zu  werben
suchen wir Krüge, Knochen, Scherben,
mit Steinzeitmuster, Linien, Kerben.

Ein Großzeh nur war richtig krank.
Es geht schon besser, Gott sei Dank,
Und besser geht’s auch dem Genick,
massiert man es mit Kraft und G‘schick.

Der Mond war voll,
wir warn gerührt.
Die Zeit war toll,
wir ham gespürt,
wie faszinierned Niederbayern.
Ganz gut., das ist ein Grund zu feiern.
Nach schwerer Arbeit, Essen, Trinken
ist‘s recht, dankbar in Schlaf zu sinken.

*) Anmerkung des Verfassers: Lehm fand nur Erwähnung des  Reimes wegen