Ode Kreta 2007

Kretische Gedankensplitter
verdichtet von Hartmut, November 2007
ODE  AN ANNETTA UND STEFANOS
oder: jeder nimmt nur seins.

Sie führten uns durchs Land    von Kreta
von alpha – wohl bekannt -     bis beta.
Sie zeigten uns die Welt              des Rades,
die uns so recht gefällt.              Beim Hades,

           das Reimen fällt mir schwer,                         
                   ein leichter Reim muss her.         

Stefan, GPS-geleitet,
hat uns, bravo, rasch begleitet,
vorn voraus, geflitzt um Ecke,
sein Haupthaar blieb schon auf der Strecke.
Diesmal darf auch mit sein Schatz.
Der Schlauch kaputt, hier ist Ersatz.

        

Nach dem deutschen Alphabet
Agnes schon ganz vorne steht.
Annett‘,  Bettina, Bernd, Elruth.
Hartmut, Inge, Jürg, schon gut,
Mengia, Stefan, Uli und
jetzt ist Ordnung. Kunterbunt.
Schweizerisches Urgestein,
nur die Inge kommt vom Rhein-
land.  Hartmut, Agnes: Sachsenstamm,
Branden-, Mecklen- und auch Ham-
burg, da sind manche her.
Trotzdem mögen wir uns sehr.

Ochi , nä , endaxi , Schutzblech
gibt’s nicht, also fliegt der Schmutz weg
hoch im Bogen. Drecking-tour.
Zwei mal stellen wir die Uhr.
Paracalo, Kilo Wein,
lasst uns jammernd fröhlich sein,
jamas, Ouzo, Octopus,
Honig-raki - Hochgenuß ,
dicke Bohnen und Zazückli
reißt mir fast den Darm in Stückli.
Tendenziell geht es bergab,
undulierend hält auf Trab.
Kalinichta, sagt Annette,
alle gehen bald zu Bette,
müde von des Tages Tour,
oder auch vom Raki pur.

Iam iam, Knossos, venetiana,
Rethymnon, da geht es da na,
und mer send net weit von Chania.
Hent ihr en Dokter für mein Zahn? Ja.
Iam iam venezianscher Hafen,
wo wir uns zum Essen trafen.
Bernd spielt auf dem Instrument,
weil er manche Lieder kennt.
Und aus Frankreich die Madam
zupft die Saiten, wundersam.

Müritz – Vierergruppe rollt
stets voran. Doch sie haben auch gezollt
lauten Beifall Schweizern, Schwaben,
die „ciga“ als Motto haben.

Ach, Esel sieht fast nie mehr. So viele gab‘s vor Jahren.
Der stolze Kreter trägt heut jeans und will Toyota fahren.
Der Comboloi dem Handy wich, viel Dreck liegt an den Straßen,
wie gut, dass viele Griechen nicht die Freundlichkeit vergaßen.
Die Früchte haben Euro-norm, am Strand sind viel Touristen,
ach so, auch wir gehörn dazu, - als ob wir das nicht wüssten.

Annetta, unser Velo-guide
weiß auf Kreta gut Bescheid.
Hellas liebt sie sowieso,
Hellas ist poli kalo.
Berge runter mit Gesause„
danach eine Kaffepause,
mittags dann besonders gerne
ißt man griechisch in Taverne.
Überall, wohin wir kamen
kennt sie die Wirtsleut mit dem Namen,
Rufen, Lachen, beim Bestellen
hilft sie, wie in allen Fällen,
wo wir, unerfahrne Radtouristen,
mit unserm Deutsch nicht weiter wüssten.

Stefan fährt, wie wir erfahren,
Velo-trek seit manchen Jahren.
Mit Wasser, Pumpe, Kettenspray
ist er hilfsbereit dabei.
Mit dem „jeder nimmt nur ein Rad“-ruf
er sich seinen Ruf erschuf.
Sechs gefühlte Kilometer
dünken länger uns, je später.

Zwei Wochen liegen hinter uns, Zeit sich zu bedanken.
Nicht nur paar Photos bleiben uns, Erinnerung , Gedanken.
Wir haben  Kreta, einen Teil, gemeinsam nun erfahren,
doch jeder nimmt nur seines mit. Das merkt man erst nach Jahren.
Wir mögen es, wie ihr schon wisst, zu reisen in die Ferne,
zurück zu Freunden und zum Haus, das wollen wir dann gerne.
Ihr habt ermöglicht diese Zeit, recht anders mal zu reisen,
drum wollen wir euch alle zwei hochleben und lobpreisen.